Tradition
seit 1862

Im Jahre 1862 wurden im aufstrebenden Fremdenverkehrsort Altenahr neben der Küferwerkstatt des gebürtigen Andernachers Karl Josef Ruland die ersten sechs Gästezimmer eingerichtet, die seine Frau Elisabeth vermietete. Ihr Sohn, Michael Josef Ruland, dessen Beruf ab 1880 mit Gastwirt und Küfer angegeben wird, übernahm den Betrieb von seinen Eltern und führte ihn bis zu seinem Tode am 14. April 1892.

Da seine erste Gattin, Maria Anna Langen, bereits 1878 bei der Geburt des fünften Kindes verstorben war, hatte Ruland die Schwester der Verstorbenen, Mechthildis Langen, geheiratet, die wiederum nach seinem Tode den Recher Winzer Jakob Josten ehelichte, aber die Bezeichnung „Ruland“ beibehielt. Die Eheleute Josten erweiterten den Betrieb um die Jahrhundertwende um 20 Betten und weitere Restaurationsräume.

Nach schweren Kriegsjahren, in denen der Erstgeborene Jakob-Erich (geb.1927) eingezogen wurde, übernahm Tochter Gertrud gemeinsam mit ihrem Gatten, dem Ahrbrücker Heinrich Carnott, den Betrieb und widmete sich zunächst dem Wiederaufbau. Wie viele Familien zu dieser Zeit unterhielten die Carnotts neben der Gastwirtschaft einige Weinberge, die bis heute von Andreas Carnott gepflegt werden.

Auch nach dem Tod Heinrichs im Februar 1958, ein Jahr nach der Hochzeit Jakob-Erichs mit der der Winzertochter Henriette Heinen aus Ahrweiler, führte Gertrud den Betrieb alleine weiter, bis sie ihn 1970 ihrem Sohn überließ. Der Erstgeborene hatte zuvor nach seiner Rückkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft 1948 in den Jahren 1952-54 die Ausbildung im Hotelfach an der staatl. Hotelfachschule am Tegernsee abgeschlossen. Henriette absolvierte erfolgreich als eine der wenigen Frauen in der damaligen Zeit, eine Ausbildung zur Köchin. Beide schufen gemeinsam mit zahlreichen Baumaßnahmen die Grundlage für den modernen Hotelbetrieb der 80er Jahre; schon bald etablierte sich das Hotel Ruland mit 200 Sitzplätzen als beliebtes Haus an der Ahr.

Nach 29 Jahren der Leitung wurde das Hotel 1999 an Andreas Carnott abgegeben: Es ist der Anbruch einer neuen Ära, denn der jüngste von vier Geschwistern, der in seiner Laufbahn unter anderem bei Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer und in Steigenberger Hotels in Bad Neuenahr und Hamburg beschäftigt war, begann postwendend mit der Modernisierung. Nach und nach gab er gemeinsam mit seiner Frau Bernadette dem Haus ein neues Gesicht, schon im ersten Winter begann man, einen Aufzug zu bauen, die Zimmer zu renovieren und dem Restaurant ein einheitliches Konzept zu verleihen. Anfang 2004 entstand die Idee des Biergartens an der Ahrpromenade.

Mit der Eröffnung des Brunnenhauses im Mai 2014 erfolgte der Einstieg in die 4-Sterne-Klasse. Der renommierte Neuenahrer Architekt Hans Jürgen Mertens schuf auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Mönch einen Bau mit zwölf Suiten, der in seiner Fassade durch die Adaption des Motivs der Weinberge an die Heimatverbundenheit erinnern soll. Ein aus dem 17. Jahrhundert stammender, bei den Abrissarbeiten wiederentdeckter Brunnen verlieh dem Gästehaus seinen Namen.

Hatte man sich auch in der Coronakrise am Puls der Zeit eingestellt, brachte das Hochwasser im Juli 2021 eine Zäsur: Der Familienbetrieb ist im Herzen getroffen, Restaurant, Küche, Garten und sowie 2 Etagen im Brunnenhaus sind total zerstört.

Bereits zwei Wochen nach dem Ereignis entschied Andreas Carnott, nicht aufgeben zu wollen und begann mit den Planungen, das Haus nachhaltig für die nächsten Generationen aufzubauen. Das Angebot ist nach der Wiedereröffnung im Spätsommer 2022, ein Jahr nach der Hochwasser-Flut, um eine Sauna im dritten Obergeschoß und einen neu gestalteten Restaurationsbereich mit einer Kaminlounge ergänzt. Auch der komplette Außenbereich sowie der Weingarten an der Ahr wurden nach und nach wieder hergestellt.